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Gemeinschaftsschule mit Oberstufe Büdelsdorf

Musical 2015

Der Sängerkrieg

Plakat: Miriam Hail

Vorwort aus dem Programmheft

Verehrtes Publikum,

schön, dass Sie sich heute Zeit nehmen, unser Musical ...

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Verehrtes Publikum,

schön, dass Sie sich heute Zeit nehmen, unser Musical „Der Sängerkrieg“ anzuschauen. Mittlerweile können wir an der HHS auf eine fünfjährige Musicaltradition zurückblicken, doch jedes Jahr ist es aufs Neue eine Herausforderung, das Publikum zu begeistern und eine unterhaltsame Geschichte auf die Bühne zu bringen. In diesem Jahr wurde das Musical  erstmalig von einer Musical AG erarbeitet und somit war die Teilnahme freiwillig. Das Konzept ging auf, anfängliche Skepsis meinerseits wurde bald von Optimismus und Zufriedenheit abgelöst, weil sich schnell eine sehr motivierte, zuverlässige  und leistungsfähige Gruppe zusammengefunden hat. Die Schauspieler waren begeistert von Frau Hoofs Adaption des Originals von James Krüss „Der Sängerkrieg der Heidehasen“ ins Gangsterreich.

Die Schauspieler lernten in Leseproben die Textvorlage kennen. Beim anschließenden Casting bewarben sie sich dann für zwei Wunschrollen und mussten dann ihr Können vor der Gruppe unter Beweis stellen, in dem sie einen Text und gegebenenfalls ein Lied ihrer Wunschrollen auswendig vortrugen. Am Ende schien jeder eine passende Rolle bekommen zu haben, an der er  persönlich wachsen und sein Können zum Ausdruck bringen konnte. So kam dann der Probenprozess zügig in Gang und die Teilnehmer brachten sich mit vielen eigenen Ideen in den Probenprozess ein. Ein echtes Highlight war auch wieder der Workshop mit dem Schauspieler Stefan Hufschmidt, der uns gekonnt in den „Gangstermodus“ brachte. Er inspirierte die Gruppe zu neuen Ideen, die quasi zwischen den Zeilen stehen, wie z.B. das exzessive Kaugummi kauen, der Gruppen-Groove um die Tonnen, wie man es aus Filmen kennt, die in der New Yorker Bronx spielen oder die Anregung zu dem „Schokoladen-Beat“ für die Rapper. Am Ende dieses besonderen Tages wollten „alle“ Schauspieler werden. Ein neuer Höhepunkt  und eine echte Premiere war auch das Probenwochenende in Eckernförde. Es ermöglichte uns eine sehr konzentrierte und intensive Probenarbeit und gab dem Stück als Ganzes den letzten Schliff. Das Ensemble wuchs in dieser Zeit zu einer Gruppe zusammen, die sich gut verstand und viel Spaß miteinander hatte. Wir hatten Gelegenheit ganz neue Seiten aneinander kennenzulernen. Zusammenfassend kann man sagen, dass es persönlich als auch musikalisch eine schöne Probenzeit mit einer tollen Gruppe war und am Ende ein cooles Musical 2015 entstanden ist.

Ich hoffe nun, dass wir Sie heute gut unterhalten werden und sich die Arbeit gelohnt hat. Kommen Sie anschließend gut nach Hause und ich freue mich, wenn wir Sie im nächsten Jahr zum Musical 2016 auch wieder bei uns in der HHS begrüßen können.

 Mit musicalischen Grüßen,

Martin Michael Seifert

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Inhalt des Musicals

Das Originalstück von James Krüss „Der Sängerkrieg der Heidehasen“ ...

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Zum Inhalt des Musicals

Das Originalstück von James Krüss „Der Sängerkrieg der Heidehasen“, das 1952 als Hörspiel produziert wurde, ist mittlerweile ein echter Klassiker der Kinder- und Jugendliteratur. Die Konzeption von James Krüss lässt sich durchaus in der Tradition von Parodien auf Bühnenwerke Richard Wagners verstehen, da sie durch den „Sängerkrieg“ Bezug nimmt auf das Geschehen in Wagners „Tannhäuser“ und durch den Namen „Lodengrün“ eine Verbindung zu Lohengrin in dem bekannten Werk „Die Meistersinger von Nürnberg“ hergestellt wird. Die vorliegende und aktuelle Adaption des Stückes ins Gangstermillieu aus dem Jahre 2014 stammt von Hanna Hoof.

Der König, genannt „King“, muss nach alter Tradition einen Sängerkrieg in Form eines Gesangswettbewerbs veranstalten, um für seine Tochter „Babe“, die Prinzessin, einen Ehemann und damit einen Erben und Thronfolger zu finden. Jeder kann bei diesem Sängerwettstreit mit einem eigenen Volkslied teilnehmen, dessen Text er selbst verfasst und dessen Melodie er selbst komponiert hat. Die Folge ist, dass sich ganz verschiedene Typen von talentiert, sehr skurril bis völlig unbegabt als Teilnehmer zu diesem Sängerkrieg anmelden. Es kommt zu einem Skandal. Der zwielichtige Minister und engste Berater des King bietet Direktor Wackelohr einen schmutzigen Deal an, wodurch er am Ende als Sieger dastehen könnte und so Babe, die Princess,

zur Frau bekommt. Wackelohr ist bereit dem Minister 100.000 €uro zu zahlen, wenn er während es Wettbewerbs beim King ein gutes Wort für ihn einlegt und ihm so zum Sieg verhilft! Doch die beiden Gangster haben die Rechnung ohne den jungen, gut aussehenden und talentierten Sänger Lodengrün gemacht, der ihren betrügerischen Plan durchgekreuzt. Bereits beim Casting wird dem Minister und Wackelohr klar, dass Lodengrün von allen Bewerbern die beste Stimme hat. Sie verstellen nun die Uhr von Lodengrün, damit dieser aufgrund seiner Verspätung vom Wettbewerb ausgeschlossen wird. Otto Lampe, der Neffe der Nachbarin, hört das Verschwörungsgespräch mit und informiert Lodengrün. Dieser schafft es gerade noch rechtzeitig zum Sängerkrieg und siegt mit seinem eigenen Lied über den üblen Betrugsversuch. Wackelohr und der Minister fliehen außer Landes. Somit steht am Ende ein Happy End!

 

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Besetzung

Die Besetzung von damals finden Sie hier.

Stimmen zum Musical

Wenn die Musical-AG mehr Durchsetzungsvermögen hat, als ...

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Eine kurze Rückmeldung zum Musical 2015

„Der Sängerkrieg“ 

Wenn die Musical-AG mehr Durchsetzungsvermögen hat, als der sie betreuende Lehrer, dann ergibt das ein selten lustiges Rap-Musical mit vielen Seitenhieben. Mit viel Selbstironie inszeniert Herr Seifert das Musical 2015 an der der Heinrich-Heine-Schule mit freiwilligen und hochmotivierten Darstellern, die sich nicht scheuen, klar ihre Meinung zu sagen und sich selbst zu parodieren. Die heutige Jugend, von Seifert im Vorspiel als „YouTube-verseuchte Jugend“ bezeichnet, sang und rappte um das Herz der Prinzessin und um die Herzen des Publikums, begleitet von nichts weiter als einem Schlagzeug und einem Klavier. Ohne die Stimmgewalt des Chores aus den letzten Jahren entfesselte sie eine andere Gewalt: die des Humors, die durch einprägsame Texte und Rhythmen auf das Publikum übertragen wurde. Dabei musste nicht nur Herr Direktor Wackelohr den Kopf hinhalten, sondern auch die Verklärung des Gangstertums wurde in Seitenhieben ebenso thematisiert, wie die Verarmung der deutschen Sprache durch Ausdrücke der Jugendsprache und das Internet. Übertreibung und Selbstironie scheint der beste Weg, um Menschen zu erreichen und so regt das Musical „Der Sängerkrieg“ auch zum Nachdenken an, bleibt dabei jedoch leicht bekömmlich und unterhaltsam.
Auch das Hintergrundteam hat wieder sehr gute Arbeit geleistet und ein teilweise einfaches, doch schönes und unglaublich flexibles, wie vielseitig einsetzbares Bühnenbild kreiert. Aus relativ wenig ungleich viel mehr zu machen scheint die Spezialität des Musical-Teams an der HHS zu sein. So dienten zwei Fässer sowohl als Sitze als auch, ergänzt um ein Brett, als das Bett des Protagonisten Lodengrün, welcher bös betrogen werden soll. Eine Vuvuzela diente dann auch als Horn des Herolds und viele weitere Gegenstände konnten ihre Vielseitigkeit unter Beweis stellen. Weiterhin gelang es auch dieses Jahr die Darsteller durch ihre Darbietungen, überzeugende Kostüme und schlussendlich durch kleine Eingriffe an ihrem Erscheinungsbild ins richtige Licht zu rücken und ihnen dadurch noch mehr Gewicht zu verleihen. Ein schöner Kunstgriff gelang auch mit der Platzierung einiger Darsteller im Publikum, von wo aus sie als Animateure, Störenfriede oder als Fans der Sänger agierten und für gute Stimmung sorgten.
Mittendrin und nicht bloß dabei war das Publikum in diesem hervorragenden Musical, das sich ohne Probleme in die Reihe seiner Vorgänger einfügt und das gewohnte Niveau nicht nur hält, sondern auch noch steigert, während das Publikum unbeschwert mit tiefsinnigen und ernsten Themen konfrontiert wird. Die Schule kann sich nur für dieses Musical bei dem Musical-Team und der Musical-AG der Heinrich-Heine-Schule für zwei weitere sehr unterhaltsame Abende bedanken und sich schon auf die nächste Darbietung freuen.

Timon Thiemann (TT)

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Poster 2015  (Miriam Hail)
Landeszeitung 2015

Proben 2015