Darstellendes Spiel als eigenständiges künstlerisches Fach führt Schülerinnen und Schüler in das Zeichensystem Theater ein. Darstellendes Spiel gehört zu den Fächern der ästhetischen Bildung, d.h. das Fach ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern, die Welt des Theaters mit allen Sinnen zu erfahren. Lernen im Darstellendem Spiel findet immer in Projekten statt, zentrale Handlungsfelder sind dabei die Gestaltung, Rezeption und Reflexion der Produkte.
Der Unterricht im Fach besteht aus
- Trainingsphasen, in denen Kompetenzen aus dem Bereich des körperorientierten, figural orientierten, textorientierten, musikorienteiten oder medialorientierten Theaters erworben werden,
- Theoriephasen, in denen z.B. theaterwissenschaftliche Kenntnisse erworben werden,
- Gestaltungsphasen, in denen die Schülerinnen und Schüler z.B. Szenen entwickeln,
- Präsentationsphasen, in denen die Schülerinnen und Schüler sich gegenseitig oder vor größerem Publikum ihre Arbeitsergebnisse vorführen und
- Reflexionsphasen, in denen Gesehenes und selbst Produziertes reflektiert wird (hierzu gehört auch die Reflexion der Theaterbesuche oder der Teilnahme an den Festivals - siehe unten).
Diese Phasen sind in der Regel auch jeweils Bestandteil und damit strukturbildendes Element jeder Unterrichts(doppel)stunde.
Inhalte des Fachs
Die Schülerinnen und Schüler lernen folgende theatralen Ausdrucksträger, Theaterformen, theaterwissenschaftliche Aspekte und Aspekte der Organsation kennen:
- theatrale Ausdrucksträger: Körper Stimme, Raum, Requisit, Kostüm, Bühnenbild, Musik, Licht
- Theaterformen:
- Themenerschließende Elemente (Plot, Stoff, Motiv, Figur, Epoche, Kombination)
- Spielvorlage (dramatische/ lyrsiche/ epische Vorlage, Adaptation, Eigenproduktion)
- Bauform (Collage, Montage, Stationentheater, Kombination, linear erzählt)
- Spielform (körperorientiert, textorientiert, figural orientiert, musikorientiert, medialorientiert)
- theaterwissenschaftliche Aspekte
- Theatergeschichte (antikes Theater, mittelalterliches Theater, Nationaltheater, Theater des 19. und 20. Jahrhundert, außereuropäisches Theater)
- Theatertheorien (Dramentheorie, Dokumentartheater, Theater nach Stanislawski, episches Theater (Brecht), Theater der Bilder (Craig, Wilson), rituelles Theater, Theater der Unterdrückten (Boal), Improvistaionstheater (Johnstone)
- Institutionenkunde (Intendanz, Dramaturgie, Öffentlichkeitsarbeit, Schauspiel, Regie, Ausstattung (Bühne, Kostüm, Maske, Requisit), Inspizienz, Kritik) - einen Einblick in Theaterberufe kann man übrigens auch am Girl's Day/ Boy's Day gewinnen!
Bewertungskriterien
Das Fach Darstellendes Spiel richtet sich wie alle Fächer in der Oberstufe nach den Anforderungen der OAPVO, der EPA und dem Lehrplan. Die Zeugnismote setzt sich zusammen aus den Unterrichtsbeiträgen (mündlich, schriftlich und praktisch-gestalterisch) und der Klausurnote. Pro Halbjahr wird eine Klausur oder eine Klausurersatzleistung geschrieben. Wie in allen Fächern vorgeschrieben, wird die Bewertung der Unterrichtsbeiträge in der Zeugnisnote stärker berücksichtigt als die Note der Klausur. Die genaue Gewichtung sowie eine Auflistung der Bewertungskriterien wird immer zu Schuljahresbeginn (Klasse 11) bzw. Halbjahresbeginn den Schülerinnen und Schülern durch die Lehrkraft bekannt gemacht.
Kooperation mit dem Landestheater
Die Heinrich-Heine-Schule hat einen Kooperationsvertrag mit dem Schleswig-Holsteinischen Landestheater geschlossen und kommt dadurch in den Genuss vieler Vorteile.
Der Kooperationsvertrag ermöglicht:
- Begleitung von Probenprozessen einer Inszenierung im Rahmen einer Patenschaft,
- Teilnahme an professionellen Theater-Workshops bei un sin der Schule,
- gemeinsame Realisierungen von künstlerischen Projekten,
- bevorzugte Behandlung bei der Terminvergabe von Klassenzimmerstücken,
- ständig aktuelle Informationen zur laufenden Spielzeit,
- regelmäßige Theaterbesuche im Landestheater,
- Teilnahme am alle zwei Jahre stattfindenden Schultheatertag
Weitere Informationen finden Sie auf der Seite des Landestheaters.
Theaterbesuche, Theaterfestivals
Wichtiger Bestandteil des Unterrichts im Darstellenden Spiel ist der Besuch von Theateraufführungen und deren Reflexion. Theater sehen und Theater machen - hier bedingt das eine das andere!
Im Rahmen des Kooperationsvertrags mit dem Landestheater besuchen wir mindestens einmal im Jahr dort eine Aufführung, fahren aber auch zu anderen Theatern nach Kiel, Hamburg, Lübeck.
Wir schauen nicht nur den Profis zu, sondern nehmen auch an Festivals teil und lernen von anderen Schultheatergruppen. Ein Jährlicher Höhepunkt ist dabei der Besuch oder die Teilnahme an den Landestheatertagen oder am Festival "Schultheater der Länder". Hier besteht die Möglichkeit, nicht nur andere Gruppen anzuschauen, sondern auch an Workshops teilzunehmen.
Weitere Infos zu Schultheatertreffen findet man auch auf den Seiten des Förderverbands Darstellendes Spiel.