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Gemeinschaftsschule mit Oberstufe Büdelsdorf

Gestalten

Ein künstlerisches Fach im Bereich des Wahlpflichtunterrichts!

Das Fach Gestalten fördert die ästhetische Wahrnehmung und Ausdrucksfähigkeit. Bei der ästhetischen Wahrnehmung werden Erkenntnisse, Erfahrungen nicht als ausschließlich kognitives, vom Verstand erfassbares Wissen vermittelt, sondern werden erweitert um grundlegende sinnliche Erfahrungen, mit all ihren Befindlichkeiten, Empfindungsfähigkeiten und Emotionen. Vielfältige Aspekte zwischenmenschlicher Kommunikation und kultureller Vielfalt gehören zu den grundlegenden Beiträgen des Faches.
Das Fach Gestalten befähigt zu einer eigenständigen und eigenwertigen Erfahrung und
Wahrnehmung, eröffnet Alternativen in der Bewältigung von Wirklichkeit und befähigt
zum kritischen Umgang mit den manipulativen Möglichkeiten ästhetischer Mittel.

Es erfordert dabei aber auch ein hohes Maß an Bereitschaft, sich selbst als Persönlichkeit mit in den Unterricht einzubringen. So können Schülerinnen und Schüler folgende individuelle Fähigkeiten stärken oder neu erwerben:

∗ Hemmungen abbauen
∗ Selbstwertgefühl steigern
∗ Kritik wahrnehmen und produktiv umsetzen
∗ Ausdauer entwickeln
∗ eigene Gefühle wahrnehmen und äußern
∗ eigene Verhaltensmuster erkennen

∗ sich eigener Fähigkeiten bewusst werden und als Ausdrucksmittel einsetzen
∗ Wahrnehmungs- und Erlebnisfähigkeit steigern

Gestalten als eigenständiges künstlerisches Fach führt Schülerinnen und Schüler in das Zeichensystem Theater ein. Gestalten gehört zu den Fächern der ästhetischen Bildung, d.h. das Fach ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern, die Welt des Theaters mit allen Sinnen zu erfahren.

Lernen im Fach Gestalten findet immer in Projekten statt, zentrale Handlungsfelder sind dabei die Gestaltung, Rezeption und Reflexion der Produkte. Projektarbeit ist in hohem Maße Teamarbeit. Eine funktionsfähige Gruppe ist die Voraussetzung für die Arbeit im Fach Gestalten.
Die Schülerinnen und Schüler sind gefordert, von der Zielsetzung bis zur Realisation
des Projektes in allen Arbeitsphasen aktiv und verantwortlich mitzuarbeiten. So lernen sie:
∗ die unterschiedlichen Voraussetzungen der Gruppenmitglieder wahrzunehmen und zu
akzeptieren
∗ sich auf ein gemeinsames Thema zu einigen
∗ sich mit Beiträgen anderer auseinanderzusetzen
∗ eigene Beiträge im Gesamtzusammenhang zu sehen
∗ Kritik aufzunehmen und für den Arbeitsprozess nutzbar zu machen
∗ Verantwortung für die Gruppe zu übernehmen

Der Unterricht im Fach besteht aus

  • Trainingsphasen, in denen Kompetenzen aus dem Bereich des körperorientierten, figural orientierten, textorientierten, musikorienteiten oder medialorientierten Theaters erworben werden,
  • Theoriephasen, in denen z.B. theaterwissenschaftliche Kenntnisse erworben werden,
  • Gestaltungsphasen, in denen die Schülerinnen und Schüler z.B. Szenen entwickeln,
  • Präsentationsphasen, in denen die Schülerinnen und Schüler sich gegenseitig oder vor größerem Publikum ihre Arbeitsergebnisse vorführen und
  • Reflexionsphasen, in denen Gesehenes und selbst Produziertes reflektiert wird (hierzu gehört auch die Reflexion der Theaterbesuche oder der Teilnahme an den Festivals - siehe unten).

Diese Phasen sind in der Regel auch jeweils Bestandteil und damit strukturbildendes Element jeder Unterrichts(doppel)stunde.

Inhalte des Fachs Gestalten

Die Schülerinnen und Schüler lernen:

  • Ausdrucksformen des Faches Gestalten kennen:
    • Ausdrucksmöglichkeiten des menschlichen Körpers
    • Ausdrucksmöglichkeiten des figuralen Spiels
    • Ausdrucksmöglichkeiten musikalischer Aktionen
  • die Unterscheidung verschiedener Textsorten
  • Texte zu analysieren und zu bearbeiten
  • Formensprache im medialen Bereich
  • den technischem Ungang mit medialen Ausdrucksformen (Licht, Ton, Video)
  • den sachgerechten Umgang mit Materialien zum Masken-, Kostüm- und Bühnenbau

Sie erwerben Kenntnisse der kulturellen Ausdrucksformen der eigenen Kultur und fremder Kulturkreise.

Sie erlernen das gemeinschaftliche Planen und Koordinieren von Arbeitsabläufen und lernen, Pläne für eine Produktion (Storyboard, Probenplan, Partituren...) zu erstellen

Übersicht über die Inhalte der einzelnen Jahrgänge 7 bis 10

Inhalte des Jahrgangs 7:

1. Halbjahr: Körperorientiertes Arbeiten

Körper und Präsenz, Fokus, neutrale Haltung, Ensemble-Spiel (peripherer Blick, Impuls, Formationen), Raum wahrnehmen/ beschreiben/ bespielen (9-Punkte-Feld, Auf- und Abgänge, Spielimpulse durch Räume, Theaterspielen am anderen Ort), Mimik/ Gestik (Statuen, Standbilder, Pantomime Emotionen, Hoch-Tiefstatus), Zeit/ Tempo/ Rhythmus (Freeze, Toc, Slow Motion, Bodypercussion, Choreographie, Synchronität), Feedback geben (magic moment), Regeln zur Arbeit in Projekten/Gruppen

2. Halbjahr: Text-/Sprachorientiertes Arbeiten

eigene Stimme (Gromolo, chorisches Sprechen), kurze Sketche /Texte Ein-Wort –Spiele , Requisit, Kostüm

Aufführung in Klasse 7 nur in kleinem Rahmen innerhalb der Gruppe oder vor anderen Klassen als Werkschau (z.B. Standbilder zu Märchen… ein Märchen auf die Bühne)

Inhalte des Jahrgangs 8:

1.Halbjahr: Figurales Gestalten

Maske, Schattenspiel, Puppentheater, Bühnenformen, Licht, Bühnenbild,

Theaterberufe (Maskenbildner, Kostümbildner, Bühnenbauer etc.), Theaterbesuch

2.Halbjahr: musikorientiertes Gestalten

Geräusche/Geräuschcollagen, Instrumente (Sounds) , evtl Kombi mit medialem Gestalten „Garageband“, Stimme+ Spracheeinsatz, Lieder, Hintergrundmusik, Ton und Emotion

Aufführung: Eigene Produktion(en) der Schüler, in der Puppen- oder Schattenspiel mit Musik/ Geräuschen hinterlegt wird – in kleinem Rahmen (Jahrgang, jüngere Klassen)

Inhalte des Jahrgangs 9:

1. und 2. Halbjahr: Textorientiertes Gestalten

Texte kreativ verwenden (als Grundlage für eigene Ideen, Assoziationen), Texte weiter             entwickeln (streichen, erweitern, umformen), Textsorten erkennen und gestalterisch umsetzen (z.B. lyrische, narrative Texte dialogisieren), Figuren entwickeln (über Spiel, über Text), Rollenfindung (Rollenbiographie, Einfühlung in Rolle, Distanz zur Rolle), Einführung in die Grundlagen der Dramaturgie und Regie, Theaterberufe (Dramaturg, Regisseur etc.) und Theaterbesuch

Aufführung: Stück mit Textvorlage (selbst entwickelt oder auf Basis eines gegebenen Textes)

Inhalte des Jahrgangs 10:

1. und 2. Halbjahr: Medial orientiertes Gestalten

Einführung in Video, Licht- und Tontechnik (Zusammenarbeit mit offenem Kanal Kiel), Kameraführung, Arbeit mit dem Storyboard, Schnittprogramme, Einbindung von Video in Theaterszenen (Video als Bühnenbild, als innerer Monolog, als zusätzlicher Raum etc.),  Theaterberufe (Lichttechnik, Tontechnik, Kameramann, Cutter etc.)

Aufführung: Eigenproduktion (z.B. Szenencollage) mit Einbindung von selbst gedrehtem/ bearbeitetem Videomaterial

Bewertungskriterien

Das Fach Gestalten richtet sich nach den Anforderungen des Lehrplan. Die Zeugnismote setzt sich zusammen aus den Unterrichtsbeiträgen (mündlich, schriftlich und praktisch-gestalterisch) und der Klassenarbeitsnote. Gestalterische Leistungen sind sowohl bei den Unterrichtsbeiträgen als auch bei der Klassenarbeit von zentraler Bedeutung. Sie stellen Verwirklichungen bildnerischer Denkprozesse dar und geben Auskunft über den Grad der Bewältigung einzelner Anforderungen.
Bei der Beurteilung gestalterischer Leistungen wird der gesamte Erarbeitungsprozess
einer Aufgabenstellung bewertet: der individuelle Weg zum abgesprochenen Ziel,
die eigene Umsetzung der Aufgabenstellung: von der Idee über Entwürfe,
Zeiteinteilung und Steuerung von Arbeitsprozessen durch Kommunikation und
Kooperation bis hin zum Ergebnis.

Pro Halbjahr wird eine Klassenarbeit geschrieben. Wie in allen Fächern vorgeschrieben, wird die Bewertung der Unterrichtsbeiträge in der Zeugnisnote stärker berücksichtigt als die Note der Klassenarbeit. Die genaue Gewichtung sowie eine Auflistung der Bewertungskriterien wird immer zu Schuljahresbeginn bzw. Halbjahresbeginn den Schülerinnen und Schülern durch die Lehrkraft bekannt gemacht.

 

 

Kooperation mit dem Landestheater

Die Heinrich-Heine-Schule hat einen Kooperationsvertrag mit dem Schleswig-Holsteinischen Landestheater geschlossen und kommt dadurch in den Genuss vieler Vorteile.

Der Kooperationsvertrag ermöglicht:

  • Begleitung von Probenprozessen einer Inszenierung im Rahmen einer Patenschaft,
  • Teilnahme an professionellen Theater-Workshops bei un sin der Schule,
  • gemeinsame Realisierungen von künstlerischen Projekten,
  • bevorzugte Behandlung bei der Terminvergabe von Klassenzimmerstücken,
  • ständig aktuelle Informationen zur laufenden Spielzeit,
  • regelmäßige Theaterbesuche im Landestheater,
  • Teilnahme am alle zwei Jahre stattfindenden Schultheatertag

Weitere Informationen finden Sie auf der Seite des Landestheaters.

Theaterbesuche, Theaterfestivals

Wichtiger Bestandteil des Unterrichts im Darstellenden Spiel ist der Besuch von Theateraufführungen und deren Reflexion. Theater sehen und Theater machen - hier bedingt das eine das andere!

Im Rahmen des Kooperationsvertrags mit dem Landestheater besuchen wir dort Aufführungen oder haben das Landestheater im Rahmen von Klassenzimmertheater bei uns zu Gast.

Wir schauen nicht nur den Profis zu, sondern nehmen auch an Festivals teil und lernen von anderen Schultheatergruppen. Ein Jährlicher Höhepunkt ist dabei der Besuch oder die Teilnahme an den Landestheatertagen oder am Festival "Schultheater der Länder". Hier besteht die Möglichkeit, nicht nur andere Gruppen anzuschauen, sondern auch an Workshops teilzunehmen.

Weitere Infos zu Schultheatertreffen findet man auch auf den Seiten des Förderverbands Darstellendes Spiel.